Donnerstag, 17. November 2011
DDR kreativ?
Schon im Kindergarten fing es an. Schnittchen brachte sich jedes Kind selber mit, in einer ledernen Brottasche, die wohl jedes Kind hatte. Diese wurden in der DDr millionenfach produziert und es gab sie bestenfalls in nur wenigen Farbnuancen. Um die Brottaschen dann unterscheiden zu können, wurden diese mit Abziehbildern verziert. Was dann doch einige Übung erforderte. Nach 2 Minuten im Wasserbad, konnte man mit etwas Übung, Pittiplatsch & Co von der Papierfläsche lösen und versuchen, diese faltenfrei auf der Brottasche platzieren.

Diese kreative Phase endete dann je mit der Schule, was ich am eigenen Leib erfahren sollte.

Zum Beispiel, als ich Ernst Thälmann ein blaues Gesicht verpasste, weil in der Buntstiftpackung der DDR die Hautfarbe fehlte. Westprodukte hatten auf dem Pioniernachmittag und in der Schule nichts zu suchen.

Aber auch mein erfundener Aufsatz über Fuchs und Hase wurde mit einer 4 honoriert, wiel ich so gelogen hätte. So wäre er eine 1 wert gewesen, wurde vor der ganzen Klasse verkündet. Aber um einen schönen 1. Maitag zu beschreiben, da gehörte für mich halt keine Demonstration dazu, an der ich eh nie teilnahm. So machte ich eben eine Radtour, die natürlich auch nie stattgefunden hat, in den Wald. Wo uns dann ein Hase über den Weg lief. Gleich darauf ein Fuchs. Ich hinter den Hasen her und rettete ihm so das Leben und der Fuchs zog unverrichteter Dinge davon. Gebe zu, war ein bisschen doof, da wir das Thema gerade in Heimatkunde behnadelten. So zog sich meine kreative Phase weiter hin.

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