Lebenslinien

Meine Nichte spielt seit 3 Jahren in einer Theatergruppe unserer katholischen Gemeinde mit.

Diesjähriges Thema, "Spiele am PC"

Handlung
Ein Junge hat sich ein neues Spiel gekauft. "Wild Rangers 2"
Er protzt bei seinen Freunden, dass er als erster auf der ganzen Welt die sechste Mission erreicht hat.
Er spielt bis spät in die Nacht und Schuleschwänzen ist auch dabei.
Er will so schnell wie möglich die siebte Mission schaffen.
Seine Eltern sind schwer beschäftigt, kennen sein Treiben nicht.
Er hat sich auch eine Figur von Kira der Hauptdarstellerin bestellt.
Sie fangen an eins zuwerden.
Eines Nachts vergisst er seinen PC auszuschalten.
Kira erscheint in seinem Zimmer.
Die Lage wird immer berohlicher.
Kira zieht durch die Stadt und veranstaltet einen Amoklauf.
Bedroht Dave und seinen Kumpel.
Erst beim zerstören der Festplatte verschwindet sie auf nimmerwiedersehn.

Interessantes Thema und sehr, sehr real.
Sehe diese Spielereien tagtäglich in unserer Einrichtung.
Die Kinder sind nur schwer rauszukriegen.
Wenns auch nur Mariocard und Pokemon sind.
Wer weiß was so zu Hause abläuft.
Mal sehn was man da so organisieren kann.
Aber jetzt sind wir erst mal Pleite.

Für kurze Zeit arbeitsuchend und dann so was. Eine Schulung wartet auf mich. Ja gut hatten da auch nen ziemlich trockenen Lehrer, wo man aber auch was lernen konnte.

Es trug sich aber zu, dass er sich einen Abend vor unserem Unterricht, sich mit guten Freunden traf und, vielleicht ausversehen, drei Gläser Weinchen trank, wie er uns verkündete. Das dieser Mensch so eine tolle Idee hatte lag dann wohl auch am Wein. Das Zauberwort hieß,

Berufedating.

Zuersteinmal Gedanken machen was ich sein möchte

Stichpunkte dazu machen

Pirat und andere Märchenwesen durfte man auch wählen

Klasse in zwei Gruppen teilen

Sich gegenüber hinsetzen

Und es kann los gehen

innerhalb von 3 Minuten sind die Berufe zu erraten

Die eine Seite fragt, und hüpft von Stuhl zu Stuhl

Die andere antwortet und bleibt sitzen.

und dann umgekehrt

Eine von uns half den Sommer über immer als Landschaftsgärtner aus und hielt daran fest.

War schnell zu erraten.

Krankenschwester, Näherin und Verkäuferin waren auch noch relativ einfach zu erraten.

Einzelhandelskaufmann war auch nicht schwer, wenn der Typ nicht Wert auf die Umschreibung "Abteilungsleiter im Einzelhandel" gelegt hätte.

Aber jetzt kommts

Einer von uns vollbrachte eine Dienstleistung
verdiente viel Geld
arbeitete am und mit dem Menschen
und hatte eine kreative Tätigkeit

Ja gut ich hab da allerhand durchgeraten, aber auf Pornodarsteller bin ich nicht gekommen.

So dumm kann ja keiner denken.

Zu mir kamen auch Menschen
Ich habe geholfen wo ich konnte
habe die Menschen glücklich gemacht

Halt!

Ich war keine Pornodarstellerin.

Ich bin aus der Reihe getanzt.
Mich hat auch keiner erraten.
Nun ratet ihr mal!
Mein Beruf kommt in meinem Nick vor.

Na überlegt mal schön,

Euere Frau Fee

Wie ich fortan auch hieß.

Halloween ist Feiertag?

Am Samstag auf Arbeit.

Wie immer die Frage ob am Montag geöffnet wäre.

Pustekuchen, ist ja schließlich Feiertag.

Auf meine Antwort, dass nicht göffnet sei weil ja schließlich Feiertag wäre, kam auch gleich die Antwort:

"Ja und was machen wir bis der Feiertag beginnt?"

Dann doch noch ein Geistesblitz.

"Wieso ist denn eigentlich Halloween Feiertag, kommt doch aus Amerika?"

Meine Kollegin und ich schauen uns an.

Unsere Antwort darauf:

"Als dieser Tag entstand, waren die Ureinwohner Amerikas noch mit ihrem Überlebenskampf beschäftigt. Die kannten noch gar kein Halloween. Wir feiern nämlich den Reformationstag und der fängt schon morgrns an."

Große Augen schauen uns an.

Wir warten auf weitere fragen.

Nichts!

Stattdessen verziehn sich alle nach und nach.

Ist die Jugend heutzutage so dessinteressiert?

Warum mangelt es ihnen an Wissen?

Ich entwickle gerne Quiz

Letzte Woche besuchten unsere Einrichtung zwei Klassen.

Zum Projekt "Tiere der Wildnis" wurden verschiedene Sachen angeboten.

Basteln, Schminken und eben mein Quiz.

Die 3. Klasse bastelte Sandbilder zum Thema.

Die 4. Klasse bastelte Tiere der Wildnis als Marionetten aus Korken.

Viele verschiedene Tiergesichter wuselten durch unsere Räume

Auch das Quiz kam gut an.

Wohl mehr wegen der Preise die es zu gewinnen gab.

Zumindest in der 3. Klasse.

Die vierte 4. Klasse war eine Förderklasse.

Diese zeigte ein großes Interesse, nicht etwa wegen der Preise, nein sie wussten einfach nicht was ein Quiz ist.

Mühevolle Erklärungen, große Bemühungen und große Belohnung.

Jeweils Verabschiedung mit Preisverleihung.

Jeder Lehrer freut und bedankt sich und fragt nach ob man nicht mal wieder kommen könne.

Die 4. Klasse rief gleich im Chor: "Und dann machen wir wieder ein Quiz!"

Na wenn das nicht aufbaut

Der Lebensfluss

Schnell fließt der Fluss der Kindheit dahin,
was zu lernen und erkunden steht der Sinn.
Rasanter wird der Jugendfluss,
weil man alles mitnehmen muss
was das Leben bietet.
Wenn es die Eltern auch hassen,
es wird nichts ausgelassen.
Dann kommt der Fall ins tiefe Tal.
Dort auf den Blumenwiesen,
da können wir das Leben voll genießen.
Doch hier uns eine frage quält:
" Wann wohl die ersten Blüten welken?"
Machen wir das beste draus,
dann ist das Leben auch ein Schmaus
und hält vielleicht das Welken auf.

Das Lebensbuch

In Deinen Falten kann ich alles lesen.
Ich sehe Lachfältchen und Sorgenfalten
eng aneinander gereiht.
Und ich sehe ein seliges Lächeln auf Deinem Antlitz.
Liest Du gerade in Deinem Lebensbuch?
Schlage es auf und jage alles Böse davon,
dann wirst auch Du mit einem Lächeln von dieser Wlt gehn.

Die Zeit

Die Zeit entwächst mit unsaus den Kinderschuhen.
Ihre Füße scheinen immerschneller zu wachsen.
Mit riesigen Schritten rennt sie davon.
Es gibt kein hinterherkommen.
Sie überschwemmt unsmit schönen
und auch schlechten Ereignissen.
Ihre Füße sind riesig, ein letzter großer Schritt.
- soll das schon alles gewesen sein? -

Schtreiben bedeutet für mich:

Verarbeiten
Nachdenken
Verblüffen

Gedanken über das Leben schwirren mir im Kopf herum und die muss ich oftmals niederschreiben.

Wie alle kleinen Kinder , flatterte meine Nichte auch einfach so mal über die Straße. Da half kein reden. Ihr gefiel das einfach, auch wenn desöfteren mal die Bremsen quitschten.

Irgendwann fand ich gefallen am Geschichten schreiben.

Ja und der kleine Igel war dann mein Erstlingswerk.

Eigentlich eine traurige Geschichte und doch freute sich meine Nichte beim Vorlesen immer über die Betonung des "oder nicht?" am Ende des Textes. Diese Geschichte wurde schnell zu ihrer Lieblingsgeschichte. Damals im Kindergarten las ich ihr diese Geschichte fast täglich vor. Heute ist sie 14 und hat schon mehrere Girls-Days im Kindergarten mitgemacht.

Im Schlepptau immer die Geschichte vom "kleinen Igel Friederich".

Heute ist ihr Berufzziel die Medizin. Diabetologin, da sie vor 4 Jahren an Diabetes erkrankte.

Der Kleine Igel Friederich

Die Geschichte ohne gutes Ende
oder
vielleicht doch?

Der kleine Igel Friederich
das ist ein armer Wicht.
Er fand ein Nest aus Stroh,
da war er ganz schön froh.
Und Schatten war da auch genug,
das Stroh lag unterm Himbeerbusch.
Es gab auch viel zu fressen.
Unter Steinen und auch Hecken,
lebten ganz, ganz viele Schnecken.
Da stand auch noch ein Apfelbaum,
das war sein allergrößter Traum.
Fällt im Herbst herrab das Laub,
bau ich einen Igelbau.
Doch der Igel war recht dumm,
lief stets auf der Straße rum.
lief stets rüber, schaute nicht,
dieser arme kleine Wicht.
Kam ein Auto mal vorbei,
wutsch da war der Igel Brei.
Der Mann der ihn gefunden hat,
der schaufelt ihm sogleich ein Grab,
weit ab
vom Schlafgemach.
Das Grab kam untern Apfelbaum
das war ja stets sein großer Traum.
Der kleine Igel Friederich
das war ein kleiner Wicht.

- Oder nicht? -

Von allem, was die Menschen erfunden und ausgedacht, bei sich gehegt und einander überliefert, was sie im Verein mit der in sie gelegten und geschaffenen Natur hervorgebracht haben, scheint die Sprache das größte, edelste und unentbehrlichste Besitztum. Unmittelbar aus dem menschlichen Denken emporgestiegen, sich ihm anschmiegend, mit ihm Schritt haltend, ist sie allgemeines Gut und Erbe aller Menschen geworden, das sich keinem versagt.

Jacob Grimm

Diese schöne Aussage über die Sprache, fand ich beim Entrümpeln meiner Schrankwand. Er befand sich auf einem alten Schulbuch, der Muttersprache.

Rotkehlchen und Sperling unterhalten sich eben ein bisschen über das menschliche Leben.

"Eins möcht ich nur wissen", meint Rotkehlchen jetzt, "warum sich der Mensch so fürchterlich hetzt mit Sorgen und kummer und mancherlei Leid, so das ihm zum Freuen und danken nie Zeit. Sag kannst du mir lösen dies schwere Problem? Mir scheint doch das Leben recht schön und bequem."

"Genau kann ich dir leider auch nicht sagen, warum sie so stöhnen, sich grämen und klagen, ich glaube", setzt Spätzchen nachdenklich hinzu, "sie haben' s so gut nicht wie ich und du. Für uns sorgt ein Vater im Himmel so treu, gibt Nahrung und Sonne uns täglich auf's neu. Er weiß ja auch sonst, was uns beiden gebricht, mir scheint es, mein Lieber, den haben sie nicht."

Manchmal bewege ich mich auch in anderen Welten.

Letztes Jahr zum Nikolaus bekam ich zum Beispiel einen Kalender mit Engeln.

Jeden Tag begeitete und begleitet mich nun ein Spruch.

Manchmal unverständlich manchmal ganz klar.

In einem Forum, den Frauenzimmern, habe ich alles eingesetzt und mein Leben überdacht.

Ein Spruch hat mir Kopfzerbrechen gemacht.

16. Juni

Du fühlst tiefe Sehnsucht nach einem Lebenssinn,
der überall auf der Welt und für alle Menschen gilt.
Du findest ihn im dritten Auge.

Ja gut erstmal müsste man wissen wo sein drittes Auge sitzt.

Stattdessen fand ich eine Erklärung mit dem ersten und zweiten Auge. Zum Geburtstag bekam ich nämlich von genau dem selben Menschen ein schönes Buch geschenkt. Ein Südstaatenroman "Die Frauen von Savanna" Und genau darin fand ich diese Erklärung.

"Jeder muss die einee Sache finden, die sein Feuer, seine Leidenschaft entfacht. Es kommt darauf an, was wir tun und der Welt geben. Ich glaube es ist wichtig, die Gemeinschaft in einem besseren Zustand zu verlassen, als wir sie vorgefunden haben. Viel zuviele Menschen sterben mit einem ganz platten Herzen, dem es egal ist, und dies ist bestimmt eine ganz schreckliche Art zu gehen. das Leben bietet uns die erstaunlichsten Möglichkeiten, aber wir müssen hellwach sein, um sie zu erkennen. Wenn ich mir eine Sache wünsche, dass jedr seine Berufung im Leben findet. Darin liegt das wahre Glück und der Sinn. Ob man sich um vernachlässigte Tiere kümmert, alte Häuser vor dem Abriss rettet (die Berufung der alten Dame), oder den Blinden etwas vorliest, man muss etwas finden, wofür man brennt. Sonst ist man unausgefüllt."

Aber woher weiß man das man brennt?

"Eines Tages wird man etwas tun, etwas sehen, eine Idee haben, die einfach plötzlich da ist. Und dann spürt man, wie etwas rumort - wie ein warmes flackern in der Brust. Wenn das passiert, egal was sonst noch ist, dann ignorier es nicht, öffne Deine Seele und erkunde die Idee. Schür das Feuer. Wenn du das tust, dann hast du es gefunden.

Bisher hatte ich dieses Gefühl noch nicht, oder einfach ignoriert. Ich weiß es nicht. Aber schön zu wissen wi es ist.

Ein Teil meiner Erfüllung ist es russischen Menschen das deutsch reden beizubringen. Da ist dieses Gefühl, nur das es nicht für ewig ist. das wäre solch eine Sache.

Oder mein Projekt "Fit fürs Leben" für Kinder von 10 - 15 Jahre.

Mit viel Freude ging ich an die Vorbereitung. Kein Herankommen an die Kinder. Ich knicke ein und lass alles schweifen.

Alles was mich zum brennen bringt, ist irgendwann vorrüber.

Wie kann man aber dieses Feuer schüren und auf andere übertragen?

Ich arbeite dran und hoffe, dass ich irgendwann das große Etwas finde das meinem Leben einen Sinn gibt.